BLAU-WEISSE Nacht mit Gerald Asamoah…!!!
Hinter unserem Fanclub liegt eine unvergessliche, zumindest aber einzigartige blau-weiße Nacht!
Um 19.04 Uhr begrüßte Thorsten Oldach pünktlich die rund 130 erschienenen Mitglieder. Zunächst referierte Marcel Middelhof, der auch in der Ausbildung in der Notfallmedizin tätig ist, über die Bedeutung von Reanimationsmaßnahmen. Sofern eine Person ohne Atmung aufgefunden wird, gilt es sofort zu handeln: Jede Minute stirbt 10 % des Gehirns unwiederbringlich ab. Marcel zeigte dabei auch, wie einfach es ist, einen Defibrillator zu bedienen, der im Falle eines Herzflimmerns quasi das Herz einmal „resettet“. Begleitend dazu sind immer auch Herzmassagen – möglichst auch Beatmungen – erforderlich. Diese konnten dann an drei mitgebrachten Puppen gleich im richtigen Rhythmus, rund 100 mal pro Minute, von einigen Mitgliedern ausprobiert werden.
Nach rund 30 Minuten war der Vortrag beendet, sodass die Vorbereitungen für die geplante „Live-Schalte“ in der WDR Lokalzeit Münsterland anlaufen konnten: Der WDR hatte zwei Übertragungswagen zum Fanclub geschickt, um über diesen besonderen Abend zu berichten. Sicherlich war interessant, welcher Aufwand – vor Ort waren knapp zehn WDR-Mitarbeiter – erforderlich ist um den rund vierminütigen Beitrag zu senden. Einziger Wermutstropfen: Gerald Asamoah war bis dato noch nicht da! Die Geschäftsführerin der Stiftung, Jeanne von Walter, übernahm seinen Part und berichtete über die Zielsetzungen. Der Reporter, „Ede“ Wolff interviewte spontan weitere Mitglieder des Fanclubs und der Fanclub ließ auf immer wieder auf seinen Aufruf „Schalke“ ein donnerndes „Null-Vier“ erklingen.
Nachdem alle Kabel gerade eingerollt waren, erschien tatsächlich Gerald Asamoah. In einem Fantalk ging es zunächst um die Zielsetzungen der Stiftung. Diese unterstützt herzkranke Kinder, vornehmlich aus dem Ausland, wo derartige aufwändige und teure Operationen nicht vorgenommen werden können. Gerald berichtete, wie nah ihm insbesondere die erste Operation ging; mit dem Mädchen trifft er sich noch heute. Aber warum befasst sich der Vizeweltmeister überhaupt mit diesem Thema? Auch dazu nahm er ausführlich Stellung, nämlich wie nach einem Fußballspiel, seinerzeit spielte er noch für Hannover, ein Herzfehler festgestellt wurde. Monate der Ungewissheit folgten, bis endlich ein amerikanischer Arzt ihm die Spieltauglichkeit bescheinigte – eine belastende Zeit auch für die Familie. Fortan musste ein Defibrillator am Spielfeldrand vorgehalten werden – eine Neuheit im deutschen Fußball, heute selbstverständlich. Rudi Assauer letztlich war es egal, ob Gerald einen Herzfehler hatte. Das bewog ihn letztlich nach Schalke zu wechseln, obschon Frankfurt favorisiert war „und alles für mich gemacht hat“. Emotional wurde es dann, als Gerald über den „Manager“ sprach. Heute gehe es ihm nicht gut, sein geistiger Zustand verschlechtert sich zusehends. Die Rührung war Gerald, aber vielen Mitgliedern sicher anzumerken, und ein langanhaltender Applaus des Fanclubs galt in diesem Moment Rudi Assauer.
Auf die Frage, weshalb er Schalke so lange die Treue hält, zeigt sich die ganze sympathische Spontaneität von Gerald Asamoah: „Na das sehe ich doch wenn ich hier bin“. Überragend ist für ihn der Fanzusammenhalt. Bei Schalke kommen mehr Fans zum Training, als bei seinem vorherigen Verein, Hannover, zum Spiel. Und Derbys? Echte Derbys gibt es zur gegen Lüdenscheid. Spätere „Nachbarschaftsduelle“, etwa als er bei St. Pauli gespielt hat gegen den HSV oder auch Fürth gegen Nürnberg sind für ihn keine Derbys. Sicher etwas, was Gerald Asamaoh als „echten Schalker“ auszeichnet. Klar war er mit den Mitspielern aus der Nationalelf („als ich das erste Mal zur Nationalmannschaft gekommen bin habe ich halt meine Schalke-Tasche mitgenommen“) gut bekannt, aber das zählt halt nicht bei Derbys. „Und deshalb liebe ich diesen Verein so“.
Natürlich wurde auch auf das Thema Rassismus im Fußball bzw. in der Nationalelf angesprochen. Die Beweggründe von Mesut Özil kann Gerald nicht nachvollziehen. Klar gab es früher auch rassistische Sprüche, aber in der Nationalelf gibt es keinen Rassismus. Und er rief dazu auf, dagegen anzugehen: Ein AfD-Ergebnis von 17 % in Gelsenkirchen kann er nicht nachvollziehen, zumal das mit dem Leitbild des FC Schalke nicht im Einklang steht.
Und klar, auch das Jahr 2001 durfte nicht fehlen. Was den überwog, die traurigen Momente wie die „4-Minuten-Meisterschaft“ oder eher die positiven Momente wie der Pokalsieg oder die Einberufung in die Nationalelf? Letztlich waren es doch eine Reihe auch positiver Aspekte. Klar war es der Wahnsinn, dass er nach einem 5:3-Sieg gegen Unterhaching in der Kabine noch miterleben musste, wie ihm die Meisterschale aus der Hand gerissen wird. Aber wenige Tage rief Rudi Völler an. Wer rief an? Gerald konnte es kaum glauben, und dann wurde auch noch der Pokal gewonnen. Einziger Wermutstropfen: Gerald musste nach dem Pokalsieg (wie auch nach seinem zweiten Pokalsieg!) zur Dopingkontrolle! Und da er aufgrund seiner Körperlichkeit viel schwitzt, musste also Bier her, sodass Gerald anschließend sturzbesoffen zur Mannschaft stieß.
Also, Gerald gab eine Reihe von Anekdoten vom „Fußball-Rentner“ („Fußball-Rentner – Ich?“) preis, wobei er auch heute noch eine Reihe von Verpflichtungen und insofern keine Langeweile hat.
Nach der rund 45-minütigen Talkrunde ging es dann noch an die Autogramme und Bilder: Eine lange Schlange bildete sich, und jeder Wunsch wurde erfüllt. Egal ob Autogrammkarten, Trikots, Jacken, Bücher oder Hefte: Alles wurde signiert und Gerald stand für jegliche Fotowünsche immer lächelnd und offenkundig herzlich gerne zur Verfügung.
Nach einer weiteren dreiviertel Stunde verließ uns dann Gerald wieder.
Zum späteren Zeitpunkt ging es dann an die Versteigerung. Wieder einmal gab es zahlreiche Unikate für die Fanclubmitglieder: So einzigartige, signierte Gläser aus dem Trainingscamp in Mittersill, eine von der Mannschaft signierte Fanclubfahne, das Trikot, das der Fanclub zum 10jährigen Jubiläums von Schalke bekommen hat oder auch ein original Schalke-Rad – alles natürlich auch von Gerald Asamoah signiert. So kamen einige hundert Euro zusammen, wie auch der übrige Reinerlös des Abends der Gerald-Asamoah-Stiftung zu Gute kommen soll. Nun geht es ans Zählen und Rechnen!
Anschließend wurde es noch eine lange Nacht mit vielen Gesprächen und anhaltenden Eindrücken dieses tollen Abends.
Glück auf!